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Heute ist Freitag, der 16. August

- Der Tag, als ich die Delphine und den schönsten Baum der Welt kennenlernte -

Nach einem wunderbaren Frühstück, von der Hausfrau liebevoll zubereitet, fuhr ich nach Paihia zum Hafen, um an einer vierstündigen Motorbootfahrt durch die "Bay of Islands" teilzunehmen. Vor dem Ort liegt eine riesige Bucht mit hunderten von Inseln, denen man den vulkanischen Ursprung teilweise noch ansehen konnte. Exotischer Baumbewuchs, schöne Felsformationen und winzige Sandbuchten machen diese Inselwelt zu einem Sommerparadies für Einheimische und Gäste. Jetzt im Winter ist das Wasser teils sehr unruhig und wir wurden kräftig durchgeschüttelt vom Wellengang. Leider war der Himmel total bewölkt und ein Regen trieb uns immer wieder in das Panoramaunterdeck. Wir, das waren zwei chinesiche Familien und eine Gruppe von sechs jungen Deutschen, von denen ich erfuhr, dass sie ein Jahr lang "travel and work" in Neuseeland machen, das heißt, sie arbeiten immer mal wieder einen Monat irgendwo und verdienen sich so das Geld für die Weiterreise und die freie Zeit. Das hat mir sehr imponiert. Plötzlich tauchten Delfine auf und begleiteten unser Boot ein paar Minuten. Sie waren aber schwer zu filmen, da sie mal links, mal rechts vom Boot unvermutet auftauchten.

Nach der Rückkehr gegen 13Uhr traf ich die Entscheidung, die Rückreise nach Auckland entlang der Westküste zu machen. Die Strecke beträgt etwa 350km, ist sehr kurvenreich, führt aber durch teilweise sehr schöne Landschaften, die immer wieder an das "Auenland" erinnerten, so dass man ständig damit rechnete, die "Hobbits" zu sehen. Riesige Schaf- und Rinderherden zeigen die Bedeutung der Landwirtschaft. Die Route führt aber vor allem aber durch den Wald mit den berühmten Kauri-Bäumen. Und dort gibt es den "König der Bäume"! Er ist über 50 Meter hoch groß und hat einen Umfang von 14 Metern, mitten in einem tropischen Urwald, der richtig märchenhaft aussieht mit seinem dichten Bewuchs, seinen Lianen, Flechten, Moosen und Farnen. Weiter ging es durch abwechslungsreiche Landschaften und immer wieder schweift der Blick aufs Meer, gekrönt von einem wunderschönen Regenbogen. Nach insgesamt fünfeinhalb Stunden Fahrt kam ich sehr erschöpft in Auckland an und ließ mich von meinem Navi zum Hotel "Waldorf Celestion" dirigieren. Nachtfahrt bei Regen mit Linksverkehr ist ganz schön anstrengend! Mein dreizimmeriges Appartement im 14.Stock bietet vom Balkon aus einen schönen Blick über die nächtliche Stadt.

Ob ich wohl einschlafen kann? Mein Gehirn gaukelt mir immer noch Schiffsschaukeln und 600 km Autokurvereien vor ...